Zerlegt und neu gemischt: Wie Vollkornmehl entsteht

In Vollkornmehl steckt das volle Korn - als müssen dafür lediglich die Getreidekörner zermahlen werden und fertig ist das Mehl, oder? Ganz so einfach ist es nicht.

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Vollkornmehl wird in einem standardisierten Verfahren hergestellt, das zunächst eine Trennung der Bestandteile und anschließend eine gezielte Mischung vorsieht. Dies erläutert Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern.

Trennung in Einzelbestandteile

In der großindustriellen Produktion erfolgt das Mahlen des Getreides in mehreren Schritten, erklärt die Verbraucherschützerin. Dabei werden die Körner in ihre verschiedenen Bestandteile - Kleie, Keimling und feines Mehl - aufgeteilt. Anschließend erfolgt eine Mischung, die den gesetzlichen Vorgaben für Vollkornmehl entspricht.

Der Vorteil dieser Methode liegt in der konstanten Qualität des Mehls, die unabhängig von klimatischen und regionalen Schwankungen der Rohstoffe gewährleistet wird. Da Vollkornmehl nicht nur den Mehlkörper, sondern auch Kleie und Keimling enthält, ist es laut Krehl besonders nährstoff- und ballaststoffreich.

Typenzahl zeigt Mineralstoffmenge an

Die Typenzahl eines Mehls gibt Aufschluss über den Mineralstoffgehalt. Vollkornmehl besitzt eine Typenzahl von 1700, was bedeutet, dass 1700 mg Mineralstoffe pro hundert Gramm Mehl enthalten sind, erklärt Daniela Krehl. Im Vergleich dazu enthält ein Weißmehl mit der Typenzahl 405 weniger als ein Viertel dieser Menge.

Interessanterweise müssen Vollkornprodukte, wie etwa Vollkornbrot, mindestens 95 Prozent Vollkornanteil aufweisen. Begriffe wie Mehrkorn oder Vitalkorn klingen zwar gesund, bedeuten jedoch nicht zwangsläufig, dass es sich um ein echtes Vollkornprodukt handelt, betont die Ernährungsexpertin.