Zeckenstich mit Folgen: So schützen Sie sich vor FSME
Zecken wollen unser Blut - und manche lassen im Gegenzug Krankheitserreger im Körper zurück. Zum Beispiel FSME-Viren, die Hirnhautentzündungen auslösen können. So geht guter Schutz.

Endlich sind die warmen Tage wieder da! Wer sich im Park oder in der Natur aufhält, sollte jedoch bedenken, dass auch Zecken aktiv sind. Diese kleinen Tiere können beim Stechen Krankheitserreger übertragen.
Zu den möglichen Erregern gehören Bakterien, die Borreliose verursachen können, sowie Viren, die eine Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), eine Hirnhautentzündung, auslösen können. Hier sind die wichtigsten Informationen dazu:
Wie groß ist das Risiko, sich mit FSME zu infizieren?
Nicht jede Begegnung mit einer Zecke führt zu einer FSME-Infektion. Nur ein kleiner Prozentsatz der Zecken trägt die Viren in sich. In FSME-Risikogebieten sind es durchschnittlich 0,1 bis 5 Prozent der Zecken, so das Robert Koch-Institut (RKI).
Im Jahr 2024 wurden dem RKI 686 FSME-Erkrankungen in Deutschland gemeldet, die zweithöchste Zahl seit Beginn der Erfassung im Jahr 2001.
Woran erkenne ich eine FSME-Infektion?
Viele Infektionen bleiben unbemerkt, da ein großer Teil der Infizierten keine Symptome entwickelt oder nur grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen hat, berichtet das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) auf «infektionsschutz.de». Oft wird der Zusammenhang mit einem Zeckenstich nicht erkannt, da dieser meist ein bis zwei Wochen zurückliegt, wenn die Krankheit ausbricht.
Bei einigen Infizierten folgt eine zweite Krankheitsphase. Nach einer symptomfreien Zeit von bis zu einer Woche kann es zu Entzündungen der Hirnhäute, des Gehirns oder des Rückenmarks kommen.
Symptome sind Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie neurologische Ausfälle. Schwere Verläufe können zu Lähmungen oder Sprechstörungen führen. Langfristige Folgen wie Konzentrationsprobleme können über Monate anhalten.
Etwa ein Prozent der Erkrankten stirbt an FSME. Menschen ab 40 Jahren haben ein höheres Risiko für schwere Verläufe. Es gibt keine Medikamente gegen das Virus.
Wie kann ich mich vor FSME schützen?
Ohne Zeckenstich gibt es kein Risiko für eine FSME-Infektion:
- Tragen Sie draußen geschlossene Schuhe, lange Hosen und langärmlige Oberteile, um Zecken den Zugang zur Haut zu erschweren, rät das BIÖG.
- Verwenden Sie insektenabweisende Mittel auf Haut und Kleidung.
Wurde man doch von einer Zecke gestochen, ist es wichtig, sie schnell zu entdecken und zu entfernen. Nach einem Aufenthalt im Grünen sollte man Körper und Kleidung gründlich absuchen.
Besonders zu überprüfen sind:
- Ohren
- Haaransatz
- Hals
- Achseln
- Ellenbeugen
- Bauchnabel
- Genitalbereich
- Kniekehle
Zecken bevorzugen diese Stellen und fühlen sich auch unter enger Kleidung wohl, etwa im Hüftbereich oder unter einem Uhrarmband, so das RKI.
Entdecken Sie eine Zecke, entfernen Sie sie schnellstmöglich mit einer Zeckenkarte oder -zange. Ist beides nicht verfügbar, können auch eine Pinzette oder im Notfall die Fingernägel verwendet werden, erklärt die Stiftung Gesundheitswissen.
Greifen Sie die Zecke so nah wie möglich an der Hautoberfläche, um die Mundwerkzeuge zu erwischen und nicht den Körper zu zerquetschen, da sonst mehr Erreger freigesetzt werden könnten.
Um sich vollständig zu schützen, gibt es die Möglichkeit einer Impfung gegen FSME, anders als bei Borreliose.
Für wen ist die Impfung gegen FSME sinnvoll?
Die Impfung wird insbesondere für Personen in den vom RKI ausgewiesenen FSME-Risikogebieten empfohlen. Derzeit gibt es 183 solcher Kreise, vor allem in Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen, Südhessen, Sachsen und Brandenburg.
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