Warum Ihre Hausapotheke nicht ins Badezimmer gehört

Hustensaft, Schmerzmittel, Wundsalbe: Mindestens einmal im Jahr sollten wir prüfen, welche Medikamente in der Hausapotheke weilen - und ob sie nicht in den Müll gehören. So gehen Sie es richtig an.

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Mit unangenehmen Halsschmerzen aufgewacht oder plötzlich hohes Fieber bekommen? Es ist ein großer Vorteil, wenn man zur Linderung einfach in eine Schublade greifen kann, anstatt zur Apotheke gehen zu müssen.

Ärgerlich wird es jedoch, wenn in der Hausapotheke nicht das Nötige zu finden ist oder die Halspastillen bereits seit Monaten abgelaufen sind. Um dies zu vermeiden, empfiehlt die Landesapothekerkammer Hessen, die Hausapotheke mindestens einmal im Jahr zu überprüfen und abgelaufene Medikamente auszusortieren.

Eine gute Gelegenheit bietet der Frühjahrsputz, bei dem auch andere vernachlässigte Ecken im Haus Beachtung finden. Hier sind drei Fragen, die man sich beim Überprüfen der Hausapotheke stellen sollte:

Frage 1: Lagern meine Medikamente am richtigen Ort?

Bewahren Sie Ihre Hausapotheke im Badezimmerschrank oder in einer Küchenschublade auf? Dann ist es Zeit für einen Umzug. Diese Räume haben ein feucht-warmes Klima, das Medikamente beschädigen kann, oft ohne sichtbare Anzeichen.

Es ist besser, Medikamente in Räumen mit konstanter und niedrigerer Temperatur zu lagern, wie im Flur oder Schlafzimmer. Auch in diesen Räumen sollte die Hausapotheke nicht in der Nähe der Heizung aufbewahrt werden, so die Stiftung Gesundheitswissen.

Zum Check der Hausapotheke gehört auch die Überprüfung von Medikamenten, die an anderen Orten aufbewahrt werden, wie Schmerztabletten in der Handtasche oder Pflaster im Gartenhaus.

Zwei zusätzliche Hinweise:

  • Wenn Kinder im Haushalt leben, sollte die Hausapotheke für sie unzugänglich sein. Ein abschließbarer Medikamentenschrank kann dies gewährleisten.
  • Gibt es eine separate Hausapotheke für Haustiere? Diese Arzneimittel sollten an einem anderen Ort gelagert werden, um Verwechslungen zu vermeiden, rät die Stiftung Gesundheitswissen.

Frage 2: Sind die Medikamente noch haltbar?

Medikamente haben ein Verfalldatum, kein Mindesthaltbarkeitsdatum. Ist dieses überschritten, sollten die Präparate entsorgt werden, da sie ihre Wirksamkeit verlieren oder der Gesundheit schaden können.

Auch Verbandmaterial und Pflaster haben ein Verfalldatum und sollten nach dessen Überschreitung aussortiert werden, da sie möglicherweise nicht mehr steril sind.

Besonders knifflig sind Medikamente, die nach dem Öffnen nur eine bestimmte Zeit verwendet werden dürfen. Um den Überblick zu behalten, sollte man das Datum der ersten Nutzung auf der Verpackung notieren. Wer das bisher nicht gemacht hat, kann dies als guten Vorsatz fassen.

Abgelaufene Medikamente sollten keinesfalls über das Waschbecken oder die Toilette entsorgt werden. In vielen Regionen dürfen sie in den Restmüll, es gibt jedoch Ausnahmen. Informationen dazu bietet das Portal www.arzneimittelentsorgung.de.

Frage 3: Ist meine Hausapotheke vollständig?

Der letzte Schritt ist das Auffüllen fehlender Bestände. Hierbei kann eine Beratung in der Apotheke hilfreich sein.

Laut einer Checkliste der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) sollte eine gut ausgestattete Hausapotheke unter anderem folgende Dinge enthalten:

  • Schmerz- und Fiebermittel
  • Medikamente gegen Erkältungsbeschwerden, Allergien, Insektenstiche, Sonnenbrand, Juckreiz, Verdauungsbeschwerden, Desinfektionsmittel, Wund- und Heilsalbe
  • Fieberthermometer
  • Verbandmaterial, einschließlich Heft- und Blasenpflaster, Schere und Pinzette
  • Notfalladressen und -telefonnummern, wie den Giftnotruf oder den ärztlichen Notdienst

In Haushalten mit Kindern sollten zusätzliche Medikamente wie Fieberzäpfchen oder Kinder-Nasenspray vorhanden sein.