Studie: Welche Vertrauensbrüche ein Beziehungs-Aus bedeuten
«Unverzeihlich!» - Für die meisten Menschen gibt es in Liebe und Partnerschaft klare Grenzen für Verhaltensweisen des oder der anderen. Eine Umfrage zeigt, was die größten Sünden sind.

Vertrauen als Basis
Eine repräsentative Studie des Marktforschungsinstituts Fittkau & Maaß im Auftrag der Online-Partnerbörse Elitepartner zeigt, dass Vertrauen die Grundlage für eine Beziehung ist, während gezielte Täuschung als größter Beziehungskiller gilt. Mehr als 6.300 Menschen in Deutschland wurden befragt, um diese Erkenntnisse zu gewinnen.
1. Verleumdung
78 Prozent der Befragten empfinden es als unverzeihlich, wenn der Partner oder die Partnerin unwahre Dinge über sie verbreitet. Frauen (85 Prozent) sehen dies etwas kritischer als Männer (70 Prozent).
2. Manipulierte Kinderplanung
Aktionen wie das heimliche Nehmen oder Absetzen der Pille oder eine unerwähnte Sterilisation sind für 77 Prozent der Befragten unverzeihlich. Solche Entscheidungen sollten gemeinsam getroffen werden, da sie grundlegende Lebensentscheidungen betreffen.
3. Finanzielle Heimlichkeiten
Im Bereich Finanzen zeigt sich die Sensibilität in Beziehungen. 69 Prozent der Befragten finden es unverzeihlich, wenn der Partner heimlich das Testament ändert. Auch riskante Geldgeschäfte oder Glücksspiel, die hohe Verluste verursachen, gefährden bei 67 Prozent das Vertrauen. Der spontane Griff ins Portemonnaie ohne Absprache ist für über die Hälfte (53 Prozent) ein No-Go. Überraschenderweise wäre es nur für 38 Prozent unverzeihlich, wenn der Partner viel reicher ist, als er vorgibt.
4. Doppelleben, geheime Kinder und Flirts unter Freunden
Verheimlichte Kinder aus früheren Beziehungen sind für 66 Prozent der Befragten ein Dealbreaker. Auch Flirts mit jemandem aus dem Freundeskreis gelten für mehr als die Hälfte (55 Prozent) als unverzeihlich.
5. Handy-Spionage und Diagnosen verschweigen
Fast jeder Vierte gibt zu, schon heimlich ins Handy des Partners geschaut zu haben. Doch 49 Prozent sehen darin einen massiven Vertrauensbruch. Ebenso viele würden es nicht verzeihen, wenn eine medizinische Diagnose verschwiegen wird.
6. Illegales, Pornos, Lust vortäuschen
Kleinere Gesetzesverstöße, wie Steuertrickserei, werden von 48 Prozent als unverzeihlich bewertet. Häufiger Pornokonsum birgt Konfliktpotenzial: 35 Prozent würden das nicht akzeptieren, wobei Frauen (48 Prozent) deutlich kritischer sind als Männer (22 Prozent). Das Vortäuschen von Lust oder Höhepunkten empfinden 34 Prozent der Befragten als problematisch.
7. Haustiere und Hobbys
Ein Hund oder eine Katze ohne Absprache anzuschaffen, ist für 35 Prozent ein klarer Regelbruch. Auch ein plötzliches, risikoreiches oder sehr zeitintensives Hobby kann laut Studie bei jedem Vierten (26 Prozent) die Beziehung gefährden.
Und im Ernstfall?
Psychologin Lisa Fischbach erklärt, dass Verhaltensweisen als schwerwiegende Kränkung empfunden werden, wenn persönliche Werte missachtet werden und das Verhalten gezielt gegen einen gerichtet ist, was den Selbstwert erschüttert. Je näher uns die Person steht, desto stärker sind wir emotional verletzt, und meist wird durch das Fehlverhalten das Vertrauen irreparabel geschädigt.
Verzeihen kann jedoch ein wichtiger Prozess sein, um inneren Frieden wiederzuerlangen. Es geht nicht darum, das Unrecht zu akzeptieren oder den Partner aus der Verantwortung zu entlassen, sondern darum, Wutgefühle und Rachegedanken loszulassen.