Seriös oder Schwindel? 4 Warnzeichen bei Arzneimitteln
Ein Pflaster mit natürlichen Inhaltsstoffen, das wie eine Abnehmspritze wirken soll? Was zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es meist auch nicht. Wann genau bei Heilsversprechen Skepsis angesagt ist.

Schmerzen, Erschöpfung, Übergewicht, Erektionsstörungen: Gesundheitsprobleme bringen oft einen erheblichen Leidensdruck mit sich. Unseriöse Anbieter sind sich dessen bewusst und wissen, wie sie Betroffene dazu bringen können, ihre Präparate zu kaufen, selbst wenn diese die vollmundigen Werbeversprechen am Ende nicht einlösen.
Armin Hoffmann, Präsident der Bundesapothekerkammer, warnt: „Was zu gut klingt, um wahr zu sein, ist oft eben nicht wahr. Es gibt immer wieder Schwindelpräparate.“
Ein Beispiel: Pflaster zum Abnehmen
Ein Beispiel sind Pflaster, die als „natürliche Alternative“ zur Abnehmspritze mit dem Wirkstoff Semaglutid beworben werden. „Hier werden Patientinnen und Patienten an der Nase herumgeführt“, so Armin Hoffmann.
Auch die Verbraucherzentrale bezeichnet diese sogenannten GLP-1-Pflaster in einem Instagram-Post als Täuschung. Sie enthalten nicht das Hormon GLP-1, das in der Abnehmspritze steckt, sondern den Pflanzenstoff Berberin sowie Glutamin und Chrom.
Die Pflaster versprechen, das Sättigungsgefühl zu fördern. Die Aufnahme der Stoffe über die Haut und ihre Wirkung auf eine Gewichtsabnahme ist jedoch nirgends untersucht, bemängeln die Verbraucherschützer.
Euphorische Erfahrungsberichte? Ein Warnzeichen
Wie erkennt man ein seriöses Präparat? Es ist sinnvoll, das Gespräch mit einem Apotheker oder einer Apothekerin zu suchen und Werbeversprechen kritisch zu hinterfragen, wie die Bundesapothekerkammer rät. In den folgenden Fällen sollte man besser die Finger von einem Präparat lassen:
- Das Präparat wird als Ersatz für ein rezeptpflichtiges Arzneimittel beworben, ist jedoch selbst ohne Rezept erhältlich.
- „Besser als die Schulmedizin“: Verspricht ein Präparat das, ist Vorsicht geboten, da dieses Versprechen dazu führen kann, dass Patientinnen und Patienten ihre bewährte Therapie abbrechen.
- Es gibt euphorische Erfahrungsberichte - vom Anbieter, aber auch in Internetforen oder -blogs. Diese könnten erfunden sein, besonders wenn wissenschaftliche Studien fehlen. Auch wenn das Mittel keinerlei Risiken oder Nebenwirkungen haben soll, ist das ein Warnzeichen.
- Skepsis ist angebracht, wenn ein Präparat gegen viele unterschiedliche Krankheiten wirken soll. Die eine Wunderpille gibt es schließlich nicht.