Psychische Gesundheit: Wenn Hemmungen Hilfe im Weg stehen
Unsicherheit und Angst halten immer noch viele Menschen davon ab, sich psychotherapeutische Hilfe zu suchen, so eine Studie. Doch je mehr man über das Thema weiß, desto einfacher wird es.

Psychische Probleme sind in Deutschland nach wie vor ein sensibles Thema, wie eine aktuelle Studie der Stiftung Gesundheitswissen zeigt. Etwa die Hälfte der Bevölkerung spricht ungern über seelische Schwierigkeiten. Zudem befürchten zwei von fünf Befragten, dass ihre Beschwerden als «eingebildet» angesehen werden könnten, wenn keine körperlichen Ursachen festgestellt werden.
Laut der Studie haben insbesondere Männer und Personen, die sich als sozial benachteiligt empfinden, häufiger stigmatisierende Vorstellungen von Psychotherapie.
Diese Vorurteile können dazu führen, dass Betroffene zögern, frühzeitig Hilfe zu suchen, so die Stiftung. Personen mit einem höheren Wissen über Gesundheitsthemen, einschließlich psychischer Gesundheit, zeigen weniger Zurückhaltung, psychotherapeutische Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Je mehr man weiß, desto besser findet man Hilfe
Die Ergebnisse verdeutlichen, «wie wichtig es ist, Menschen frühzeitig über psychische Gesundheit aufzuklären und relevante Unterstützungsangebote aufzuzeigen», erklärt PD Dr. med. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Gesundheitswissen. Eine gute Gesundheitskompetenz unterstützt dabei, Informationen zu finden, zu bewerten und für sich selbst zu nutzen. Diese Aufklärung kann bereits in der Schule beginnen.
Auf ihrer Webseite «Pausenlos gesund» stellt die Stiftung Gesundheitswissen Unterrichtsmaterialien und digitale Inhalte zur Verfügung. Sie informiert dort auch über Themen wie Stressbewältigung in der Schule, Essstörungen und Medienkonsum.