Mit Zettel oder App: gut gewappnet zum Lebensmitteleinkauf

Egal ob analog oder digital – eine Einkaufsliste ist der Schlüssel zum stressfreien Shopping. Und: Warum man niemals hungrig einkaufen gehen sollte.

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Ob auf einem zerknitterten Zettel aus der Hosentasche gezogen oder als App auf dem Smartphone – eine Liste hilft beim Einkaufen. Sie kann berücksichtigen, auf welches Gericht Sie Lust haben, ob jemand zu Besuch kommt und welche Lebensmittel noch vorrätig sind.

Einkaufszettel schützt vor Lockangeboten

Mit einem gut strukturierten Einkaufszettel im Supermarkt zu sein, reduziert die Gefahr, auf Lockangebote hereinzufallen. «Man spart eher Geld, wenn man nur das kauft, was man benötigt und häufiger zu Eigenmarken greift», erklärt Marlene Bär von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.

Wochenplan erstellen

Wer nimmt was mit zur Schule oder zur Arbeit? Wann isst man außer Haus? An welchem Tag muss es schnell gehen? Erstellen Sie einen groben Plan, idealerweise für die gesamte Woche, empfiehlt Marlene Bär.

Im nächsten Schritt stellen Sie sich Ihren Stamm-Supermarkt vor und notieren alles in der Reihenfolge, wie Sie es im Markt vorfinden. «Dann müssen Sie nicht oft hin und her laufen und können sich nicht von Angeboten verleiten lassen», sagt Marlene Bär. Auf diese Weise ist die Einkaufsliste direkt in Kategorien aufgeteilt, meist kommen Obst und Gemüse zuerst, gefolgt von Kühlregal oder Brot.

Ein weiterer Tipp: Analysieren Sie den Kassenbon, um herauszufinden, was besonders teuer war. So können Sie sich für das nächste Mal notieren, preiswertere Produkte zu suchen. Bleiben Sie flexibel bei Rezeptangaben, indem Sie beispielsweise eine Gemüsesorte durch eine andere ersetzen.

Seltener und größere Mengen einkaufen

Die Verbraucherschützerin rät dazu, maximal ein bis zwei Supermärkte auszuwählen und seltener, aber dann in größeren Mengen einzukaufen. «Je häufiger man geht, desto mehr kauft man Dinge, die man eigentlich nicht benötigt», sagt sie.

Wie und wo man einkauft, hängt vom Budget, der verfügbaren Zeit und der Entfernung zum nächsten Supermarkt ab. «Discounter haben eventuell bestimmte Zutaten nicht oder nur in größeren Mengen, sodass man mitunter noch einmal woanders hin muss», erklärt Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Ein Wochenmarkt bietet neben regionalen Produkten den Vorteil, dass man auch kleinere Mengen kaufen kann.

Zettel oder App sind Geschmackssache

Ob Sie eine App wie «Bring», «Die Einkaufsliste», «WeNeed», «pon», «HNGRY», «OurGroceries» nutzen oder analog einen Zettel schreiben, ist den Expertinnen zufolge Geschmackssache. Es hängt auch davon ab, wer oder wie viele Personen einkaufen. Der Vorteil einer App ist, dass mehrere Personen darauf zugreifen und löschen können, was sie bereits gekauft haben.

Apple hat die Notizen-App mit dem letzten großen Update optimiert, um sie für Einkäufe zu nutzen, sagt Patrick Bellmer vom Fachportal «Heise online». Diese Listen lassen sich mit weiteren Familienmitgliedern teilen und gemeinsam bearbeiten.

Einige Apps zeigen kleine Icons an, ermöglichen Mengenangaben und weitere Details sowie eine Sortierung nach Kategorien. «Manch eine App finanziert sich durch Werbung, weshalb es Kooperationen mit Lebensmitteleinzelhändlern geben kann», sagt Patrick Bellmer. Dementsprechend könnten digitale Werbeprospekte angeboten oder Einblendungen für besondere Aktionen gezeigt werden.

Tracking nicht auszuschließen

Auch wenn viele Apps ohne W-LAN oder Mobilfunk funktionieren und Daten nicht abgezapft werden, ist laut Bellmer nicht auszuschließen, dass bei Aktionen getrackt wird, wer teilnimmt, und die vorgeschlagenen Produkte auf die eigene Liste übertragen werden.

Discounter und Lebensmitteleinzelhändler bieten oft eigene Apps an, die mit Angeboten, Rabatt- oder Punktesammelaktionen oder Rezepten verbunden sind, aus denen sich Einkaufslisten erstellen lassen. «Diese Anwendungen sammeln allerdings Daten, um den Kunden an den Supermarkt zu binden und maßgeschneiderte Angebote zu bieten», erklärt Verbraucherschützerin Bär.

Datenschutz entsprechend einstellen

Es wird empfohlen, die Datenschutzeinstellungen zu überprüfen und automatische Voreinstellungen, die einer Zustimmung entsprechen, zu deaktivieren, um das Sammeln von Informationen zu minimieren. Wenn innerhalb einer App Bonus-Programme und Einkaufsliste verfügbar sind, ist es laut Patrick Bellmer denkbar, dass ein Datenabgleich stattfindet.