Mit Weinkennern am Tisch: Wie lasse ich mich nicht stressen?

Im Restaurant, beim Dinner im Freundeskreis, bei der Verkostung: Wo es Wein gibt, gibt es auch eifrige Fachsimpelei. Wie geht man damit um, wenn man selbst recht neu im Thema Wein ist?

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Einer lobt die feine Mineralität und referiert über den Boden, auf dem die Rebsorte angebaut wurde. Eine andere Person überlegt laut, ob sie eher ein Aroma von Leder oder doch von Pferdehaut herausschmeckt. Und man selbst sitzt zwischen all den Weinkennern - als jemand, der gern Wein trinkt, aber nicht so sicher mit Fachbegriffen umgeht oder Aromen identifiziert.

Das ist völlig in Ordnung und kein Grund, sich als Einsteiger unter Druck zu setzen, wenn man mit erfahrenen Weintrinkern am Tisch sitzt. Schließlich gibt es durchaus Weinfreunde, die es übertreiben, erklärt Yvonne Heistermann. «Man muss nicht gleich 10 oder 20 Aromen aus einem Wein herausschmecken. Vier oder fünf prägnante reichen erst mal», sagt die Präsidentin der Sommelier-Union Deutschland.

Keine Scheu vor Nachfragen

Die Expertin rät Wein-Einsteigerinnen und -Einsteigern, die Scheu vor Nachfragen abzulegen. «Wenn sich jemand unsicher fühlt, kann er einfach sagen: "Tut mir Leid, das kann ich nicht nachvollziehen. Kannst du mir das mal erklären?"» Dies ist eine gute Gelegenheit, mehr zu lernen. Zumal viele, die tief im Thema Wein drinstecken, ihr Wissen gerne teilen.

Hilfreich kann auch das Wissen sein, dass selbst vermeintliche Super-Weinkenner nicht unfehlbar sind. «Was ich im Unterricht häufig mache: Ich schenke in zwei Gläser den gleichen Wein ein - manche erkennen das gar nicht», sagt Yvonne Heistermann. «Wenn man will, kann man jeden hereinlegen.»