Lohnt sich eine Grippeschutzimpfung jetzt noch?

Sie haben es im Herbst nicht geschafft, sich gegen Grippe impfen zu lassen? Es ist immer noch sinnvoll, die Impfung nachzuholen, wie der Infektiologe Prof. Leif Erik Sander erklärt. Auch jetzt, da die Grippewelle laut dem Robert Koch-Institut allmählich beginnt.

«Im Grunde ist es nie zu spät - solange die Grippewelle noch nicht durch ist», sagt der Direktor der Infektiologie der Berliner Charité. Auch im Januar oder Februar lohnt sich die Impfung seiner Meinung nach noch. Wichtig zu wissen: «Es dauert rund zwei Wochen, bis sich die Immunität vollständig aufgebaut hat», erklärt Sander.

Wem die Grippeschutzimpfung empfohlen wird

Die Impfung ist besonders wichtig für Menschen mit einem erhöhten Risiko für schwere Krankheitsverläufe. «Die Grippeschutzimpfung ist ein wichtiger Baustein, um sich bis zu einem gewissen Grad vor Ansteckung zu schützen - vor allem aber vor schweren Erkrankungen und Komplikationen», sagt Leif Erik Sander.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Grippeschutzimpfung für alle ab 60 Jahren, Schwangere ab dem zweiten Trimester, Personen mit Grunderkrankungen, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie Menschen mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko durch ihren Beruf. Der optimale Zeitraum für die Impfung laut RKI: ab Oktober bis Mitte Dezember.

Wer unsicher ist, sollte das Gespräch mit dem Hausarzt oder der Hausärztin suchen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet zudem online einen Grippe-Impfcheck an, der mit wenigen Klicks zu einer persönlichen Impfempfehlung führt.