Knoblauch-Kauf: Nahes Herkunftsland ist besser
Knoblauch würzt die verschiedensten Gerichte. Ganzjährig im Supermarkt erhältlich kommt er meist nicht aus Deutschland. Mitunter können die Transportwege ganz schön lang sein.

Wer sich für den Klimaschutz engagiert und kurze Transportwege bevorzugt, sollte beim Kauf von Knoblauch auf dessen Herkunft achten, rät die Verbraucherzentrale Niedersachsen. Denn bei langen Transportwegen können mehr Rückstände von Pflanzenschutzmitteln vorhanden sein.
Ursprungsland muss ausgewiesen sein
Ernährungsexpertin Constanze Rubach erklärt, dass das Ursprungsland entweder direkt am Produkt oder auf dem Preisschild angegeben sein muss. Verbraucher sollten sich nicht durch Angaben wie „abgepackt für“ oder „abgepackt von“ mit einer deutschen Adresse täuschen lassen, da dies nicht die Herkunft des Knoblauchs widerspiegelt.
Knoblauch stammt in den seltensten Fällen aus Deutschland. Eine Untersuchung der Verbraucherschützer ergab, dass in sechs von sieben besuchten Einkaufsmärkten spanischer Knoblauch angeboten wurde, darunter auch spanischer Bio-Knoblauch in vier Märkten.
Weite Reise aus China bis zu uns
In drei der untersuchten Geschäfte kam die günstigste Knoblauchvariante aus China, was eine deutlich längere Transportstrecke bedeutet. Knoblauch kann auch aus Ägypten oder Argentinien stammen.
Während spanischer Knoblauch innerhalb von zwei Tagen geliefert wird, dauert der Transport aus China zwei bis drei Monate. „Je länger der Transportweg, desto schwieriger ist es, den Knoblauch vor Fäulnis und Pilzbefall zu schützen“, erklärt die Expertin. Daher werden Lager- und Pflanzenschutzmittel verwendet.
Höhere Werte durch Importtoleranz
Obwohl es EU-Vorschriften für die Rückstandshöchstgehalte von Pflanzenschutzmitteln gibt, kann bei unzureichenden Grenzwerten aufgrund unterschiedlicher klimatischer Bedingungen eine abweichende Importtoleranz beantragt werden. „Voraussetzung ist, dass keine gesundheitlichen Bedenken bestehen“, so Rubach.
Wer Rückstände von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln vermeiden möchte, sollte Bio-Knoblauch wählen, da deren Einsatz im Bio-Anbau verboten ist.