COPD

Ist das bloß Raucherhusten oder schon eine Lungenerkrankung?

«Ach, das ist nur mein Raucherhusten»: So ein Satz ist schnell dahingesagt. Dabei ist der ein Anzeichen für die Lungenerkrankung COPD. Was man darüber wissen muss.

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Besser medizinisch abklären lassen: Raucherhusten und Atemnot sind Anzeichen für die Lungenerkrankung COPD.
Besser medizinisch abklären lassen: Raucherhusten und Atemnot sind Anzeichen für die Lungenerkrankung COPD.

Husten und Atemnot im Alltag sind häufige Begleiter für Raucher, die sich oft an diese Beschwerden gewöhnen. Doch es ist wichtig, diese Symptome ernst zu nehmen, da sie auf eine Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung (COPD) hinweisen können. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist Raucherhusten, oft begleitet von Auswurf, ein typisches Anzeichen für COPD. Rauchen ist der Hauptverursacher von COPD, wobei 80 bis 90 Prozent der Fälle auf Tabakkonsum zurückzuführen sind. Frauen sind häufiger und oft stärker betroffen als Männer. Die Krankheit entwickelt sich schleichend.

Was passiert bei COPD in den Atemwegen?

Die typischen Symptome einer COPD wie Atemnot, Husten und Auswurf entstehen durch die Verengung der Atemwege. Beim Rauchen gelangen Giftstoffe in die Lunge, die eine dauerhafte Entzündung auslösen. Der Körper reagiert darauf, indem er vermehrt Kollagen in der Bronchialwand einlagert, was das Atmen erschwert. Auch die Lungenbläschen werden langfristig geschädigt, was die Sauerstoffversorgung des Körpers beeinträchtigt. Dies kann laut BZgA zu Muskelabbau und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.

Wann sollte ich zum Arzt?

Wer im Alltag häufig kurzatmig ist und ständig husten muss, sollte diese Beschwerden ärztlich abklären lassen, empfiehlt die BZgA. Der Arzt kann eine Lungenfunktionsprüfung durchführen, um das Luftvolumen der Lunge zu ermitteln. Abweichungen vom Sollwert können auf COPD hinweisen. Es gibt vier Schweregrade der Erkrankung. Bei Grad 4 sind die Atemwege so stark verengt, dass selbst geringe Anstrengungen zu großer Luftnot führen. Betroffene benötigen dann oft zusätzlichen Sauerstoff und Medikamente, die die Atemwege erweitern.

Was kann ich selbst tun?

Der wichtigste Schritt ist, das Rauchen dauerhaft aufzugeben, damit sich die Atemwege erholen und die Beschwerden lindern können. Obwohl COPD derzeit nicht heilbar ist, kann ein Rauchstopp die Lebensqualität verbessern und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen. Ein Rauchstopp ist jedoch eine Herausforderung, da es darum geht, eine Abhängigkeit zu überwinden. Professionelle Unterstützung kann hilfreich sein. Die BZgA bietet ein Online-Ausstiegsprogramm und eine Hotline zur Rauchentwöhnung an (0800 8313131). Eine positive Nachricht für Frauen: Auch wenn sie häufiger von COPD betroffen sind als Männer, erholen sich ihre Lungen nach einem Rauchstopp schneller.