Essbare Blütenvielfalt
Blüten, die man essen kann, sind nicht nur ein optisches Highlight, sondern auch geschmacklich interessant. Die Kapuzinerkresse ist ein Klassiker, bei dem fast alle Pflanzenteile, einschließlich der Blüten, essbar sind. Sie haben einen leicht scharfen Geschmack und sind mit ihren leuchtenden Farben ein Hingucker auf jedem Gericht.
Neben der Kapuzinerkresse gibt es viele weitere essbare Blüten, die sich zur Dekoration von Mahlzeiten eignen. Christian Herb, Betreiber einer Bio-Gärtnerei im Allgäu, die Teil des Netzwerks Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau ist, teilt sein Wissen über essbare Blüten.
Essbare Blüten und Bio-Qualität
Im Prinzip sind alle Blüten essbar, solange die Pflanzen nicht giftig sind. Der Geschmack kann variieren, aber einige Blüten sind besonders schmackhaft. Im Frühjahr sind Hornveilchen mit ihren bunten Blüten eine gute Wahl. Sie verleihen einem Brot eine fröhliche Note.
Wichtig ist, dass man bei Blumen auf Bio-Qualität achtet, da sie als Lebensmittel genutzt werden. Im konventionellen Zierpflanzenbau werden oft Pestizide eingesetzt, daher sollten die Blumen unbehandelt und biologisch angebaut sein.
Zierpflanzen mit essbaren Blüten
Ein Beispiel für essbare Blüten bei Zierpflanzen sind die Blüten der Duftgeranie, botanisch Pelargonien genannt. Diese Blüten gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen wie Zitrone, Orange, Apfel oder Rose. Die Blüten duften nicht, aber die Blätter können in Kuchen oder Salaten verwendet werden.
Der Sauerklee ist eine robuste Pflanze, die auch Trockenheit gut verträgt. Nach dem Gießen sprießt sie wieder. Zum Dekorieren eignen sich die gelb-orangenen Blütenblättchen der Ringelblume und die blauen Blüten der Kornblume, die zwar keinen starken Eigengeschmack haben, aber dekorativ sind.
Primeln und Gänseblümchen sind ebenfalls essbar, sollten jedoch aufgrund ihrer medizinischen Inhaltsstoffe in Maßen konsumiert werden. Von Gänseblümchen sollte man nicht mehr als zwei bis drei auf einmal essen.
Schmackhafte Blüten von Kräutern
Die Basilikum-Sorte „Der blaue Afrikaner“ hat pink-lila oder weiße Blüten, die sowohl dekorativ als auch schmackhaft sind. Sie passen gut zu Tomaten und Mozzarella oder Bruschetta und haben einen leicht pfeffrigen Geschmack.
Auch die Blüten von Salbei, Borretsch und Rosmarin sind essbar und eignen sich zur Dekoration von Speisen. Rosmarin blüht meist nach zwei bis drei Jahren. Die Blüten vom Ananas- und Johannisbeersalbei sind auffällig rot, während die Blüten vom Senfkraut leuchtend gelb und leicht scharf sind.
Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass Bärlauch während der Blüte giftig sei. Tatsächlich sind die Blätter dann weniger schmackhaft, aber die Blüten haben einen intensiven Knoblauchgeschmack.
Vorsicht bei bestimmten Pflanzen
Es gibt Pflanzenfamilien, deren Blüten nicht gegessen werden sollten. Dazu gehören die Nachtschattengewächse wie Tomaten, Paprika und Kartoffeln, deren Blüten giftig sind. Auch bei Doldenblütlern wie Fenchel und Karotten ist Vorsicht geboten, da einige Arten wie Schierling oder Hundspetersilie tödlich giftig sind. Wolfsmilchgewächse, wie der Weihnachtsstern, sind ebenfalls zu meiden.
Es ist wichtig, Kindern beizubringen, welche Pflanzen giftig sind. In der Gärtnerei von Christian Herb wurden giftige Pflanzen in gelbe Töpfe gepflanzt, um den Kindern zu zeigen, dass sie diese nicht probieren dürfen. Bei Unsicherheiten kann man sich in einer Gärtnerei, einem Botanischen Garten oder bei der Gift-Notrufzentrale beraten lassen.