Frisch gestochenes Tattoo? Was nun tabu ist

Ob klein am Handgelenk oder groß auf dem Rücken: Ein frisch gestochenes Tattoo ist eine Wunde. Die will richtig versorgt sein - auch damit das Motiv schön bleibt. Ein Experte über die Dos and Don'ts.

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Wie man ein frisch gestochenes Tattoo nicht behandeln sollte

Urban Slamal, Vorstand des Bundesverbands Tattoo, betont, dass man ein frisch gestochenes Tattoo nicht aufweichen lassen sollte. Duschen ist in Ordnung, aber ausgiebige Bäder, Schwimmen im Meer oder im Pool sollten vermieden werden. Das Risiko einer Infektion steigt, wenn die Wunde im Wasser aufquaddelt und Keime eindringen können.

Außerdem sollte das Tattoo keiner Sonnenstrahlung ausgesetzt werden, auch nicht im Solarium. UV-Licht lässt die Farbpigmente verblassen. Selbst mit Sunblocker sollte die tätowierte Haut in den ersten Wochen nicht dem UV-Licht ausgesetzt werden. Die Hautschicht, die für den UV-Schutz zuständig ist, muss sich erst neu bilden, da sie beim Tätowieren zerstört wurde.

Die richtige Pflege eines frisch gestochenen Tattoos

Slamal rät, den Anweisungen des Tätowierers genau zu folgen. Es gibt unterschiedliche Ansätze für die Wundheilung. Bei der trockenen Wundheilung wird das Tattoo kurzzeitig verbunden, etwa für einen Tag, und dann der Luft überlassen. Dabei sollte die Haut nicht austrocknen, um übermäßige Schorfbildung und den Verlust von Farbpigmenten zu vermeiden. Eine geeignete Nachsorgecreme kann helfen, die Haut leicht feucht zu halten.

Hygiene ist entscheidend: Hände waschen oder desinfizieren, bevor man das Tattoo berührt. Haustiere sollten von der offenen Wunde ferngehalten werden. Eine andere Möglichkeit ist, die Wunde länger mit einem Verband abzudecken, um ein feuchtes Klima für die Heilung zu schaffen. Diese Methode eignet sich jedoch nicht immer, besonders bei großen Tattoos oder an Körperstellen, wo Verbände schwer halten.

Wann sind Schmerzen und Schwellungen normal?

Nach dem Tätowieren sind Schmerzen, Wundflüssigkeit, leichte Schwellungen und Rötungen normal und dauern etwa 48 Stunden an. Wenn die Haut jedoch stark anschwillt, übermäßig warm wird oder sehr empfindlich auf Berührungen reagiert, könnte eine Infektion vorliegen. Auch starke Verkrustungen oder Eiter sind Anzeichen für eine mögliche Verkeimung.

In solchen Fällen sollte man den Tätowierer konsultieren, da diese oft Erfahrung im Umgang mit solchen Problemen haben. Bei starken Infektionen, die Fieber verursachen, ist ein Arztbesuch notwendig. Glücklicherweise sind solche Fälle selten.