«test»: Wie gut sind Veggie-Produkte wirklich?
Veggie-Produkte stehen immer mal wieder auf dem Prüfstand der Stiftung Warentest. Nach einigen Jahren ziehen die Tester Bilanz. Fazit: Insgesamt kann der Fleisch- und Milchersatz sich sehen lassen.

Seit 2016 stehen auch vegetarische und vegane Ersatzprodukte für Fleisch, Wurst, Fisch und Milch im Fokus der Warentester. Zeit also, Bilanz zu ziehen («test»-Ausgabe 1/2025).
Fast 150 Veggie-Produkte hat die Stiftung Warentest seitdem untersucht. Dazu gehören Bratwürste auf Pflanzenbasis, Burger-Pattys und veganes Hack, Aufschnitt, Schnitzel sowie Drinks aus Soja oder Hafer.
Eine «sehr gute» Gesamtnote wurde von den Testern kein einziges Mal vergeben. Doch fast die Hälfte der getesteten Veggie-Produkte (48 Prozent) erhielt ein «Gut». Die drei wesentlichen Test-Aspekte sind:
1. Geschmack
Sollte der pflanzliche Ersatz wie das tierische Vorbild schmecken? Laut den entsprechenden Leitsätzen umso mehr, je näher die Bezeichnung am Original ist. So muss ein vegetarisches Schnitzel dem Vorbild sensorisch nur hinreichend ähneln, steht jedoch «Steak» oder «Filet» im Namen, muss das Fleischaroma schon weitgehend ähnlich sein.
Das Fazit der Prüfer: Rund zwei Drittel der Veggie-Produkte waren bisher sensorisch «gut» oder «sehr gut». Allerdings sind die pflanzlichen Zutaten oft deutlich herauszuschmecken.
2. Nährwerte
Fleisch, Wurst und Fisch auf Pflanzenbasis sind industriell hoch verarbeitete Lebensmittel. Diese enthalten oft viel Fett oder Salz. Das gilt laut Stiftung Warentest auch für einige Veggie-Varianten. Tipp für weniger Kalorien: Finger weg vor allem von panierten Fleischalternativen wie Veggie-Schnitzeln, Nuggets und veganen Fischstäbchen.
Die 2023 untersuchten vegetarischen Schnitzel enthielten im Schnitt mehr Fett und Kohlenhydrate als panierte Schweineschnitzel. Besser sah es bei vegetarischen Bratwürsten aus: Sie hatten im Nährwert-Check ein Drittel weniger Kalorien, nur halb so viel Fett und vier Fünftel weniger gesättigte Fettsäuren. Gute ernährungsphysiologische Noten erhielt dieses Jahr auch veganes Hack.
3. Schadstoffe
Leider stießen die Tester immer wieder auf Schadstoffe in Veggie-Produkten, wie gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (Mosh). Sechs der seit 2016 getesteten 147 Produkte waren sehr stark belastet und damit «mangelhaft». 24 erhielten bei den Schadstoffen ein «Ausreichend». Allerdings moniert die Stiftung Warentest Schadstoffe auch regelmäßig in tierischen Lebensmitteln.