Energydrinks putschen auf, aber rasseln durch den «Öko-Test»
Kein einziges empfehlenswertes Produkt: Das passiert auch bei «Öko-Test» selten. Doch bei den Energydrinks ist es nun so. Fast alle untersuchten Koffeinbrausen haben zu viele problematische Zutaten.

Teenager greifen oft zu süßen Energydrinks, wenn sie sich müde oder gestresst fühlen. Diese Getränke versprechen einen Energiekick, der mit mehr Leistungsfähigkeit und Freiheit assoziiert wird. Einige glauben sogar, dass sie damit ihren Durst ideal löschen können, und konsumieren den koffeinhaltigen Mix in großen Mengen.
Die Zeitschrift «Öko-Test» (Heft 5/25) sieht dies kritisch und hat 22 Energydrinks untersucht. Das Urteil ist vernichtend: Kein Getränk wird empfohlen. Zehn Marken sind «ungenügend», acht «mangelhaft» und nur vier «ausreichend». Hauptgründe sind die Inhaltsstoffe Koffein, Zucker und die Chemikalie Bisphenol-A.
Das Koffein-Problem
Koffein ist die Hauptzutat in Energydrinks und auch die umstrittenste. Der gesetzliche Höchstgehalt von 320 Milligramm pro Liter wird von allen getesteten Produkten ausgeschöpft. Eine 250-ml-Dose enthält 80 Milligramm Koffein, was einer Tasse Kaffee entspricht. «Öko-Test» verweist auf Fälle, in denen Jugendliche einen Liter Energydrinks in kurzer Zeit konsumierten, was zu Herzklopfen, Kurzatmigkeit, Muskelzittern und Herzrhythmusstörungen führte.
Das Zucker-Problem
Mehr als die Hälfte der getesteten Energydrinks enthält über zehn Gramm Zucker pro 100 Milliliter. Eine 250-Milliliter-Dose entspricht etwa acht Stück Würfelzucker. Bereits eine Dose am Tag überschreitet die von der WHO empfohlene maximale tägliche Zuckeraufnahme. Einige Drinks ersetzen Zucker durch Süßstoffe, was ebenfalls kritisiert wird, da sie die Geschmacksnerven an Süßes gewöhnen und den Appetit steigern können. Die WHO sieht bei regelmäßigem Süßstoffverzehr Hinweise auf eine erhöhte Sterblichkeit.
Das Bisphenol-A-Problem
In 20 der 22 Energydrinks führt Bisphenol-A zu Abwertungen. Diese Chemikalie, die aus den Epoxidharzen der Dosenlackierungen stammt, kann in das Getränk übergehen. Sie hat eine hormonelle Wirkung und wird als reproduktionstoxisch eingestuft. Zudem wird sie mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko, Übergewicht und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern in Verbindung gebracht. Ein Verbot von Bisphenol-A in Lackierungen ist geplant, jedoch mit langen Übergangsfristen, was von «Öko-Test» kritisiert wird.