Einfrier-ABC: Was geht und was nicht - und wie lange?

Ein Gefrierfach oder -schrank findet sich in so gut wie jedem Haushalt und ist in vielerlei Hinsicht praktisch - wenn man es oder ihn richtig zu nutzen weiß. Dos and Don'ts rund ums Einfrieren.

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Der Gefrierschrank ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken, sei es zum Einfrieren von Resten, Vorgekochtem oder Tiefkühlware.

Dennoch tauchen häufig Fragen auf: Kann man Kartoffelsuppe einfrieren? Sollte man Glas in den Tiefkühler stellen? Und wie lange halten sich eingefrorene Lebensmittel? Zwei Expertinnen geben Tipps zum Portionieren, Vorbereiten und Auftauen sowie zum Überblick behalten.

Was kann ich einfrieren und was besser nicht?

Rohes Gemüse wie Brokkoli, Blumenkohl und Bohnen lässt sich gut einfrieren, erklärt Ute Gomm vom Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). Gleiches gilt für Kräuter, Obst, Brot, Brötchen, Fisch und Fleisch. Auch Hartkäse und Butter eignen sich zum Tiefkühlen.

Fertig gekochte Gerichte lassen sich ebenfalls einfrieren, um vorbereitete Mahlzeiten zu haben. Besonders gut funktioniert das bei Gerichten, die länger kochen müssen, wie Currys, Schmorgerichte, Kohlrouladen oder Eintöpfe, sagt Kochbuchautorin Susann Kreihe.

Vorsicht ist geboten bei Kartoffeln, Steckrüben, Salaten, Radieschen und Birnen. Rohe Kartoffeln entwickeln nach dem Auftauen ein süßliches Aroma, während die anderen Lebensmittel matschig werden können, so Ute Gomm. Dennoch kann man Kartoffeln in Suppen oder Eintöpfen einfrieren, meint Susann Kreihe.

Joghurt, saure Sahne und Dickmilch eignen sich nicht zum Einfrieren, da sie ihre Konsistenz verändern und ausflocken. Auch Lebensmittel mit rohem Ei, wie Mayonnaise oder Zabaione, sollten nicht eingefroren werden.

Fisch und Fleisch sollten möglichst frisch eingefroren werden, ohne vorherige Lagerung im Kühlschrank. Gemüse wie Zucchini, Paprika, Möhren, Erbsen, Spargel oder Kohl sollten vor dem Einfrieren blanchiert werden, um Enzyme zu deaktivieren und die Qualität zu erhalten.

Wie lange hält sich Tiefgefrorenes?

Die Qualität von Lebensmitteln bleibt eingefroren gut erhalten, erklärt Ute Gomm. Dennoch finden auch bei minus 18 Grad Stoffwechselprozesse statt, die Vitamine und Mineralstoffe langsam abbauen.

Obst kann acht bis zwölf Monate eingefroren werden, Gemüse sechs bis zwölf Monate. Die Haltbarkeit von Fleisch hängt vom Fettgehalt ab, da Fett ranzig werden kann. Schweinefleisch hält sich sechs bis neun Monate, Rind- und Schweinefleisch neun bis vierzehn Monate und Fisch etwa ein halbes Jahr. Susann Kreihe empfiehlt, Lebensmittel nicht länger als zwei bis drei Monate einzufrieren, um den Geschmack zu bewahren.

Wie warm darf das Essen in den Tiefkühler?

Speisen sollten beim Einfrieren Raum- oder Kühlschranktemperatur haben, rät Ute Gomm. Beim Einfrieren größerer Mengen kann der Dauerbetrieb des Gefriergeräts eingestellt werden, um eine Kältereserve zu schaffen.

Andernfalls könnte die Temperatur auf über minus 18 Grad ansteigen, was die Qualität der bereits eingelagerten Lebensmittel beeinträchtigen kann. Haushaltsgeräte frieren Lebensmittel langsam ein, während die Lebensmittelindustrie beim Schockgefrieren Temperaturen von etwa minus 40 Grad verwendet.

Wie portioniere ich gut?

Es ist sinnvoll, Lebensmittel so zu portionieren, wie sie verbraucht werden sollen. Susann Kreihe empfiehlt, Fischfilets einzeln auf Backpapier einzufrieren und dann in einer Vorratsdose zu lagern, um ein schnelleres Auftauen zu ermöglichen.

Obstsorten können ebenfalls gut portioniert werden. Steinobst wird halbiert, Äpfel geschnitten und die Kerne entfernt. Die Stücke werden auf einem Blech eingefroren und dann in einer Tüte zusammengepackt, um sie bei Bedarf einzeln entnehmen zu können.

Kleine Mengen von Lebensmitteln wie Wurst- und Käsereste lassen sich einfrieren und später in anderen Gerichten verwenden. Rotweinreste können in Eiswürfelbehältern eingefroren und später in Soßen verwendet werden. Auch braune Bananen lassen sich einfrieren