Diphtherie-Impfung: Wann eine Auffrischung angesagt ist

Auch wenn nun in Berlin ein Junge nach einer Diphtherie-Erkrankung gestorben ist: Es gibt hierzulande nur noch wenige Fälle - dank Impfungen. Die sollten regelmäßig aufgefrischt werden. Ein Überblick.

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Wissen Sie, wie lange Ihre letzte Impfung gegen Diphtherie her ist? Es lohnt sich, mal wieder durch den Impfpass zu blättern oder das Thema in der Hausarztpraxis anzusprechen.

In Deutschland tritt Diphtherie nur selten auf - im Jahr 2024 gab es dem Robert Koch-Institut zufolge 51 bestätigte Fälle. Dass die Krankheit so selten auftritt, hat damit zu tun, dass der Großteil der Menschen dagegen geimpft ist. Doch mit der Zeit lässt der Schutz nach, daher sind Auffrischungen wichtig.

Eine Infektion kann tödlich enden

Diphtherie ist eine Krankheit, die durch Bakterien verursacht wird, die ein bestimmtes Toxin - also ein Gift - im Körper produzieren. Dies kann lebensbedrohliche Folgen haben: Bei einer Rachendiphtherie etwa drohen starke Schwellungen im Halsbereich, die die Atemwege vollständig blockieren können. Betroffene können ersticken, so das Portal «impfen-info.de» der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Lässt man sich impfen, bildet der Körper Antikörper gegen das Diphtherie-Toxin - die Krankheit kann nicht ausbrechen. Doch wann besteht ausreichender Impfschutz und wann muss man nachlegen? Der Überblick:

Was gilt für Kinder?

Den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) zufolge sollten Kinder eine Grundimmunisierung erhalten, die aus drei Impfungen besteht.

Die erste Impfung erfolgt im Alter von zwei Monaten, die zweite mit vier Monaten und die dritte mit elf Monaten. Zwischen der zweiten und dritten Impfung sollten mindestens sechs Monate liegen. Frühgeborene erhalten zusätzlich eine Impfung im Alter von drei Monaten.

Bei der Grundimmunisierung wird ein Sechsfach-Impfstoff eingesetzt, der auch vor anderen Erkrankungen wie Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung, Hepatitis B und Hib schützt.

Auch für Kinder sind Auffrischungen wichtig. Die erste Auffrischung sollte im Alter von fünf bis sechs Jahren erfolgen, eine zweite im Alter von neun bis 16 Jahren.

Was gilt für Erwachsene?

Erwachsene sollten alle 10 Jahre eine Auffrischungsimpfung erhalten. In der Regel wird der Piks als Kombinationsimpfung verabreicht, die auch den Tetanus-Schutz auffrischt.

Einmalig sollte die Auffrischung mit einem Kombi-Impfstoff durchgeführt werden, der auch vor Keuchhusten schützt. Falls diese Keuchhusten-Auffrischung noch nicht erhalten wurde, sollte sie zusammen mit der nächsten Diphtherie-Auffrischung verabreicht werden.

Ich wurde als Kind nicht gegen Diphtherie geimpft. Kann ich die Grundimmunisierung nachholen?

Ja, das ist möglich und wird von der Stiko empfohlen. Auch hier sind drei Impfungen erforderlich: Vier bis acht Wochen nach dem ersten Piks folgt die zweite Impfung. Sechs bis zwölf Monate nach der zweiten Impfung erfolgt die dritte.

Gerade vor Reisen lohnt es sich, den Diphtherie-Impfschutz zu überprüfen. In vielen Ländern Afrikas, des Südpazifiks und Osteuropas ist Diphtherie endemisch, tritt also regelmäßig auf. Plant man, in diese Regionen zu reisen, sollte man dies «impfen-info.de» zufolge frühestens nach der zweiten Impfstoffdosis tun.