Auszeit fürs Smartphone: 5 Tipps für Digital Detox im Urlaub
Wer sich im Urlaub eine digitale Auszeit gönnt, kann mehr erleben. Aber wie geht Digital Detox, ohne völlig aufs Smartphone zu verzichten? Tipps für Erholung mit Langzeiteffekt von einer Expertin.

Erreichbarkeit im Urlaub: Eine Herausforderung
Im Urlaub fällt es vielen schwer, das Smartphone zur Seite zu legen, sei es, um erreichbar zu sein, schnell etwas zu googeln oder den Wetterbericht zu checken. Doch ein kurzer Blick in die Mails kann die komplette Erholung zunichtemachen, warnt Daniela Holsboer, Expertin für Digital Detox.
Warum Digital Detox wichtig ist
Unser persönlicher Akku kann nicht aufladen, wenn wir im Urlaub permanent online sind. Wer sich wirklich erholen möchte, sollte das vermeiden. Doch wie gelingt das? Daniela Holsboer gibt fünf Tipps.
1. Wissen, warum: den eigenen Digital-Stress erkennen
Es gibt Hinweise darauf, ob wir eine digitale Auszeit nötig haben. Schon der kleinste Gedanke daran, dass das Handy stresst, ist ein ernstzunehmender Hinweis der Seele. Wer ständig das Gefühl hat, nicht abschalten zu können oder sich schnell ablenken zu müssen, sollte das ernst nehmen. Auch Konzentrationsstörungen oder ein unangenehmes Gefühl beim Blick ins volle Postfach sind Alarmsignale.
Der Urlaub ist der Inbegriff von Erholung. Gerade im Urlaub wollen wir einen Flow erleben – das Gefühl, ganz im Hier und Jetzt zu sein. Aber um in diesen Zustand zu kommen, brauchen wir mindestens 15 Minuten ungestörte Zeit – und jedes Handysignal reißt uns wieder raus.
2. Kein Totalverzicht - die richtigen Einstellungen
Viele Menschen tun sich schwer damit, ihr Handy komplett wegzulegen, und das muss auch keiner. Digital Detox funktioniert auch in kleinen Dosen. Ein Tipp für den Urlaub ist digitales Intervallfasten: 15 Minuten online, vier Stunden offline. App-Limits helfen dabei, den Überblick zu bewahren. Die meisten Smartphones bieten Modi, die nützlich sind, wenn wir einstellen, dass uns nur bestimmte Menschen erreichen können.
3. Für echte Erinnerungen: die «Kamera des Herzens» einschalten
Fotos gehören für viele zum Urlaub dazu, aber oft werden sie nie wieder angeschaut. Wer spektakuläre Selfies aufnimmt, verpasst den Moment. Es gibt auch eine "Kamera des Herzens" – die sollten wir aktivieren und die einzigartigen Momente im Urlaub mit Herz und Seele aufnehmen. Das bedeutet nicht, dass man gar keine Bilder machen sollte, sondern überlegen, was wir erleben statt inszenieren wollen.
4. Test: Mini-Routinen ausprobieren
Offline-Rituale können den Alltag entspannen. Im Urlaub können wir etwa den Tag ohne Bildschirm starten und beenden oder Mahlzeiten ohne Handy genießen. Wer im Urlaub damit beginnt, das Smartphone erst nach dem Frühstück zu aktivieren, kann zu Hause auf einen normalen Wecker umsteigen. Wenn wir solche kleinen Rituale auch nach dem Urlaub beibehalten, sorgen wir im Alltag für weniger Stress.
5. Allein oder zusammen? Mitreisende einbeziehen
Oft sind es nicht nur die eigenen Smartphone-Gewohnheiten, die das Digital Detox erschweren, sondern auch das Verhalten von Freunden oder Familienmitgliedern. Ruhezonen können helfen: Wenn niemand ein Handy benutzt, sinkt das eigene Bedürfnis danach. Es ist wichtig, andere darauf hinzuweisen, dass uns die Erholung ohne Smartphone am Herzen liegt.
Wer digital entgiftet, profitiert enorm: Wir werden wieder präsent, erleben die Welt wahrhaftig und werden empathischer. Auch das ist gerade im Urlaub fantastisch.
Zur Person: Daniela Holsboer ist promovierte Literaturwissenschaftlerin, Autorin und Expertin für Digital Detox. Unter ihrem Mädchennamen Daniela Otto schrieb sie zwei Bücher zu diesem Thema.